Wärmepumpe

07
Feb

Öl und Gas wird immer teurer, was die alternativen Energien wieder attraktiv macht, zum Beispiel Wärmepumpen. Diese holen die Wärme aus dem Erdreich und heizen das Haus. Warmes Wasser liefern die Wärmepumpen auch, der Preis ist allerdings happig bis 10.700 Euro können anfallen. Wir stellen Ihnen diese Technik erstmal vor und sagen Ihnen für wen sich eine Wärmepumpe rentieren würde:

Was ist eine Wärmepumpe?

In Prinzip funktioniert eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank, nur halt in umgekehrter Weise. Dem Innenraum wird bei einem Kühlschrank Wärme entzogen und nach draußen abtransportiert, was mithilfe eines Kältemittels geschieht, das in der Rückwand installiert ist, wodurch dann die Kühlschranktemperatur verdampft.

Der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand benötigt Energie, die dem Kühlraum entzogen wird. Sobald der Kompressor anspringt, saugt er das Kältemittel durch die Rohre und verdichtet es – daraufhin erhöht sich der Druck und die Temperatur steigt an. Über die Kühlrippen auf der Rückseite des Gerätes wird die Wärme an die Luft abgegeben, dabei verflüssigt sich der Kältemitteldampf und es entsteht Kondensationswärme. Ein Drosselventil sorgt im Kältemittelkreislauf schließlich für Abkühlung.

Wärmepumpen steckten vor 20 Jahren in den Kinderschuhen

Dabei ist die Wärmepumpenidee nicht neu, denn bereits vor über 20 Jahren warben Anbieter hierfür. Damals litten viele Anlagen unter Kinderkrankheiten, da diese als Wärmequelle meistens die Außenluft nutzten. Das Problem war nur, dass je kälter die Winter waren, desto höher war auch der Stromverbrauch. Das belastete die Umwelt ziemlich stark und auch die Kosten wurden bei wenig gedämmten Häusern in die Höhe getrieben. Deshalb entschieden sich viele Häuslebauer für die wesentlich günstigere Gasheizung.

Wie funktioniert das mit der Wärmepumpe?

3 Pumpsysteme halten den Kreislauf der Wärmepumpe in Gang: Kältemittel, Sole- und Heizungspumpe. Dabei pumpt die Solepumpe Sole durch die im Erdreich verlegten Leitungen. Diese Erdkollektoren oder auch Erdsonden genannt holen die Erdwärme heran. Die Wärme geht im Wärmetauscher der Wärmepumpe auf das Kältemittel über, das dann verdampft. Der Wärmetauscher wird auch Verdampfer genannt, wobei der Kompressor der Wärmepumpe das gasförmige Kältemittel zusammenpresst und es verdichtet. Dieses kondensiert in einem zweiten Wärmetauscher, wird flüssig und gibt nun Wärme ab. Der zweite Wärmetauscher wird auch Verflüssiger genannt. Die Wärme geht anschließend auf den Warmwasserspeicher und den Heizkreislauf über. Die Heizungspumpe treibt das warme Wasser durch das Heizungssystem. Das flüssige Kältemittel passiert ein Entspannungsventil, das den Druck verliert und anschließend abkühlt. Das Kühlmittel verdampft im ersten Wärmetauscher erneut und der Kreislauf kann nun von neuem beginnen.

Wärmepumpe teuer – aber die macht sich bezahlt

Die Wärmepumpe macht sich aber trotz hoher Investition bezahlt, da die Betriebskosten niedriger als bei anderen Heizungen sind. Schließlich braucht die Wärmepumpe keinen Brennstoff mehr, sondern nur Strom. Die Stromkosten liegen pro Jahr etwa bei 1000 Euro, Voraussetzung hierfür ist aber eine gute Isolierung des Hauses mit einer modernen Flächenheizung. Die Wärmepumpe arbeitet besonders effektiv, wenn die Vorlauftemperatur niedrig ist, diese verbraucht dann wenig Strom und liefert vor allem viel Wärme.

Wie steht das mit der Umweltverträglichkeit?

Anbieter der Wärmepumpen werben gerne mit der Umweltverträglichkeit, dabei gibt es dann doch große Unterschiede. Es gibt kaum ein anderes Heizsystem das mit derart unterschiedlicher Energieeffizienz arbeitet.

Steht statt Erdwärme im Winter nur sehr kalte Luft von außen zur Verfügung, verbraucht die Wärmepumpe sehr viel Strom. Auch die Heizung kann der Wärmepumpe schwer zu schaffen machen: Heiße Radiatoren sind ungünstiger als niedrig temperierte Flächenheizungen.

Eine Wärmepumpe verursacht auf dem eigenen Grundstück zwar keinerlei Abgase, doch ein fairer Vergleich mit anderen Heizsystemen sollte man berücksichtigen, was bei der Erzeugung von Strom einfach wichtig ist. In Deutschland stammt trotz aller Fortschritte der regenerativen Energiequellen der meiste Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken und den damit verbunden Schadstoffen bzw. Emissionen.

Viel Abwärme verpufft bei der Stromerzeugung völlig nutzlos – unterm Strich ist also der Primärenergieeinsatz sehr hoch. Niemand braucht ein schlechtes Gewissen zu haben, weil er das Haus mit Öl und Gas beheizt, ganz im Gegenteil: Bei einer Radiatorheizung erreichen moderne Brennwertgeräte in Verbindung mit einer Solaranlage ähnliche Energiezahlen wie Wärmepumpen, die das Erdreich anzapfen. Werden die Wärmepumpen mit Solarkollektoren verbunden, dann schneiden sie im Vergleich wesentlich besser ab – aber erst dann, wenn sie die Erde als Zwischenspeicher für überschüssige Solarwärme nutzen.

Einige Stromversorgungsunternehmen fördern den Einbau von Wärmepumpen mit billigen Sondertarifen. So lässt sich der Wärmebedarf eines Einfamilienhaus mit weniger als 1000 Euro im Jahr decken.

Davor stehen einige teurere Investitionen: Muss man die Wärmepumpe bezahlen kommen noch mehrere Tausende Euro für die Erschließung der Erdwärmequelle hinzu. Um den Aufwand und die Heizkosten zu veringern, sollte man erst einmal den Wärmeschutz des Hauses verbessern und den benötigten Restwärmebedarf durch die Wärmepumpe decken.