Energien sparen mit dem Durchlauferhitzer

05
Feb

Über 80 Prozent der Endenergie im Haushalt wird für Heizung und Trinkwassererwärmung aufgewendet, und dort wo viel verbraucht wird, gibt es große Sparpotenziale. Wir haben untersucht, welche Art der Warmwasserbereitung für Verbraucher am günstigsten ist:

Durchlauferhitzer sparen Energie und Wasser

Eine dezentrale Warmwasservesorgung mit dem einst als Energieverschwender verschrienen Durchlauferhitzer ist demnach meistens günstiger als eine zentrale Versorgung, zwar spare die dezentrale Lösung, bei der das Wasser erst kurz vor dem Hahn erwärmt wird, sowohl Wasser als auch Energie ein. Für die Analyse verglichen wir bei verschiedenen Haustypen die zentrale mit der dezentralen Erwärmung. Bei Einfamilienhäusern mit zentraler Versorgung flossen durchschnittlich fünf Liter Wasser pro Tag ungenutzt in den Abfluss, weil diese noch nicht warm waren. Mit Durchlauferhitzer waren es im Schnitt nur eineinhalb Liter täglich. Zugleich verlor das Wasser bei Zentralheizungen auf dem relativ langen Weg von der Wärmequelle bis zur Zapfstelle mehr als 40 Prozent Wärme, zwar kann man den Wärmeverlust durch das Dämmen der Heizungsrohre reduzieren, allerdings liegt er bei der dezentralen Wärmewasseraufbereitung im Schnitt nur bei rund drei Prozent, was auch bei bester Isolierung der Leitungen einer Zentralheizung nicht zu erreichen ist.

Durchlauferhitzer meist günstiger

Bei den Anschaffungskosten schneidet die dezentrale Lösung besser ab, besonders in einem Einfamilienhaus ist die Installation dezentraler Anlagen günstiger. Die Tester verglichen die Kosten für den Einbau der beiden Varianten, dabei unterschieden sie zwischen einem Einfamilienhaus, einem Dreifamilienhaus und einem Haus mit zwölf Wohnungen. Im Test bezahlten Besitzer eines Einfamilienhauses für Material und Einbau von Durchlauferhitzern im Schnitt knapp 5000 Euro, wogegen eine zentrale Anlage mit fast 8500 Euro zu Buche schlug. Beim Mehrfamilienhaus unterschieden sich die Installationskosten für beide Varianten kaum, hier mussten mehrere Durchlauferhitzer installiert werden.

Nicht alle Durchlauferhitzer sparen Energie

Wie hoch das Sparpotenzial einer dezentralen Warmwasserversorgung im Vergleich zur zentralen im Einzelfall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so sollten Durchlauferhitzer beispielsweise eine eigene Temperaturregelung mitbringen. Bei älteren Geräten ist dies nicht immer der Fall. Das durchfließende Wasser wird dann immer mit maximaler Leistung erwärmt – auch dann, wenn eigentlich nur lauwarmes Wasser benötigt wird. Solche Geräte verbrauchen häufig sogar mehr Energie, um warmes Wasser bereit zu stellen, als es eine zentrale Warmwasserbereitung tun würde.

Verkalkte Leitungen machen Durchlauferhitzer zur Energieschleuder

Wenn sich in den Wasserleitungen Kalkablagerungen abgesetzt haben wirken diese wie eine zusätzliche Isolierung, die verhindert, dass sich das Wasser in der Leitung optimal erhitzen lässt. Hersteller und Anbieter von Entkalkungsanlagen rechnen vor, dass schon Ablagerungen einer Stärke von einem Millimeter den Energieverbrauch um sieben Prozent erhöhen. Bei einem Fünf-Personen-Haushalt macht das etwa 100 Euro im Jahr aus.

Wo genau sollte man den oder die Durchlauferhitzer installieren?

Eine wichtige Rolle für den Energieverbrauch spielt auch der Abstand von der Wärmequelle zur Zapfstelle des Warmwassers. Die Leitungen müssen deshalb so kurz wie möglich sein, denn je kürzer der Weg ist, den das warme Wasser bis zum Hahn zurücklegen muss, desto weniger Energie geht während dessen verloren. Bei Neuinstallationen sollte man den Durchlauferhitzer deshalb möglichst nah an seiner meist genutzten Entnahmestelle platzieren. Meistens ist es dann sinnvoll, statt eines zentralen mehrere kleine Durchlauferhitzer in Betrieb zu nehmen, die dann jeweils sehr nah an ihren Zapfstellen platziert werden können. Wegen der Vielzahl an Geräten treibt dies zwar die Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten in die Höhe, dadurch verkürzen sich aber die Abstände zwischen Gerät und Wasserhahn, das reduziert Energieverluste. Außerdem lassen sich die Durchlauferhitzer dann so einstellen, so dass sie genau auf den Bedarf der jeweiligen Zapfstelle hin zugeschnitten sind.

Bei ungünstigen Verbrauchsverhalten verschwenden Durchlauferhitzer Energie

Dass moderne Durchlauferhitzer im Energieverbrauch Vorteile gegenüber einer zentralen Warmwasserversorgung ausspielen können, liegt vor allem daran, dass sie nur dann Energie verbrauchen, wenn auch warmes Wasser durch den Hahn fließt. Sparpotenziale tun sich nur dann auf, wenn man auch das eigene Verbrauchsverhalten im Auge behält. Fast alle Waschbecken sind heute mit Einarm-Mischbatterien augestattet, wenn diese nicht vollständig auf kalt eingestellt werden, springt bei jedem Händewaschen automatisch der Durchlauferhitzer an und verbraucht Energie. Ein bewusstes Verbrauchsverhalten ist Voraussetzung für die Einsparung von Energie.