Schamottsteine sind zugleich Heizungen

20
Feb

Schamottsteine haben in den letzten Jahren zusammen mit der steigenden Nachfrage nach Kamin- und Kachelöfen an Bedeutung gewonnen, die oft das Innere von Kaminöfen auskleiden und auch bei fest installierten Kaminen und Kaminbausätzen zum Einsatz kommen.

Schamottsteine sind feuerfeste Wärmeleiter

Die Vorteile von Schamottsteine sind, dass sie äußerst feuer- und hitzebeständig sind, diese nehmen die Wärme des Kaminfeuers sehr gut auf und geben diese dann nach und nach an den Raum ab. Die Schamott-Verkleidung eines Kamins kann ein angrenzendes Zimmer nach mehreren Stunden lang erwärmen, wenn das Kaminfeuer längst erloschen ist.

So werden Schamottsteine hergestellt

Die Bezeichnung Schamottsteine ist ein wenig missverständlich, da Schamotten keine natürlich vorkommende Gesteinsart ist, sondern ein von Menschenhand geschaffener Baustoff, der sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt. Ursprünglich wurden Ziegelsteine und wohl auch die ersten feuerfesten Steine aus reinem Ton geformt und gebrannt, dabei musste man allerdings sehr große Trocken- und Brennschwindungen in Kauf nehmen. Um die Maßhaltigkeit zu verbessern, habe man feuerfesten Ton vorgebrannt, diesen nannte man Schamotte.

Schamotte zur Herstellung von Ofenkacheln

Diese gemahlene Schamotte wird einer keramischen Masse zugesetzt und verbessert deutlich die Wärmespeicherung einer keramischen Ofenkachel.

Schamottsteine zur Auskleidung von Kaminöfen

Zum Auskleiden von Heizeinsätzen werden hochtemperaturbeständige Schamottsteine mit der Funktion, die dahinterliegenden Ofenwände aus Metall zu schützen, eingesetzt. Wesentlich sind Temperaturwechselbeständigkeit und ein hohes Wärmespeichervermögen, auch Wärmekapazität genannt. Wer den Baustoff selbst einkaufen und verarbeiten will sollte also diese Qualitätskriterien im Blick haben, hier hilft ein Blick ins technische Datenblatt und das EG-Sicherheitsdatenblatt, das einem jeder Händler auf Verlangen aushändigen muss.

So empfindlich sind Schamottsteine

Schamottsteine sind ziemlich spröde und empfindlich, sowohl bei der Verarbeitung des Werkstoffs als auch bei der späteren Kaminnutzung ist deshalb ein wenig Vorsicht geboten. Die häufig mit Schamottsteinen ausgekleideten Seitenwände eines Kamins leiden beispielsweise auf Dauer, wenn regelmäßig dicke Holzscheite dagegen stoßen, deshalb sollte man das Brennholz stets so ins Feuer legen, dass es nicht mit der Kaminwand in Berührung kommt.

Heimwerker kommen bei Schamottsteinen schnell an ihre Grenzen

Will man Schamottsteine selbst verarbeiten, braucht es neben handwerklichem Geschick vor allem geeignetes Werkzeug. Durchbohrt werden die Steine am besten mit hoher Drehzahl und bei wenig Druck auf den Bohrer. Auf Bohren mit Schlag sollte man lieber verzichten, damit das Material um die eigentliche Bohrstelle herum nicht abplatzt oder bricht.

Gesägt werden können Schamottsteine am besten mit einer Flex mit diamantbesetztem Schneidblatt, auch beim Sägen sollte der Heimwerker mit wenig Druck und dafür umso mehr Geduld zu Werke gehen. Beim Sägen des äußerst trockenen, spröden Materials entsteht viel Staub, weshalb man bei der Arbeit unbedingt Schutzbrille und Mundschutz tragen sollte.

Schamottsteine werden mit speziellem Schamottmörtel verbunden

Die Verbindung zwischen den einzelnen Schamottsteinen bildet spezieller Schamottmörtel, der hitzebeständig ist und bis etwa 1300 Grad und für Fugenbreiten von einem bis drei Millimeter geeignet ist. Den angemachten Mörtel kann man etwa drei bis fünf Stunden lang verarbeiten. Bei Bedarf kann man sogar noch etwas Wasser nachmischen, um die Zeitspanne weiter zu verlängern.

Schamottsteine kaufen

Die Schamottsteine kann man zwar ebenfalls über das Internet beziehen, empfehlenswerter ist es allerdings, sich an eine örtliche Fachfirma für Ofenbau zu wenden. Dort können die benötigten Teile gleich aufs benötigte maß zugeschnitten werden. Der Blick ins Internet kann aber helfen, sich selbst überhaupt erst einmal ein Bild vom Preisniveau zu machen. Von sagenhaft billigen Angeboten sollten Sie dort lieber die Finger lassen.

Schamottsteine gehören in fachkundige Hände

Wer handwerklich nicht sonderlich geschickt ist und nicht sicher weiß, was er tut, sollte lieber gar nicht erst auf eigene Faust tätig werden. Notwendige Reparatur- oder auch Verschönerungsarbeiten kann der örtliche Ofenbauer durchführen. Dieser hat nicht nur das richtige Werkzeug, sondern hat auch die nötige Erfahrung im Umgang mit Schamottsteinen.