Alte Heizungen durch neue austauschen

22
Mai

Eine Austauschpflicht für alte Heizungen wurde mit der Energieeinsparverordnung eingeführt, bei der Heizkessel die älter als 30 Jahre alt sind durch neue ersetzt werden müssen. Das Baujahr des Wärmetauschers ist laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ganz entscheidend, vor allem das Baujahr 1986 oder noch älter. Auch für Hauseigentümer die ihre Immobilie im Jahr 2002 erworben haben, müssen ihren Heizkessel austauschen, ausgenommen sind Brennwertkessel und Niedertemperaturheizkessel mit einem besonders hohen Wirkungsgrad.

Durch die neue Heizung Kosten einsparen

Die Verbraucherzentrale NRW sagt, dass es einen Gas-Brennwertkessel für ein Zweifamilienhaus inklusive der nötigen Umrüstung des Kamins ab etwa 5000 Euro gibt, Öl Brennwertkessel sind noch etwas teurer, allerdings stünden entgegen aller Kosten Einsparungen im Brennstoffverbrauch von 10 bis 25 Prozent an. Durch die integrierte Heizungspumpe kommt oft eine Ersparnis noch hinzu, da diese bis zu 90 Prozent weniger Strom verbraucht als die Vorläufer aus den 80er Jahren.

Austausch des Heizkessels professionell planen

Ein Kesseltausch kann sich je nach Ausgangslage auch unabhängig von der gesetzlichen Austauschpflicht recht schnell lohnen – zumal die staatlichen Fördermittel für den Heizungsaustausch erhöht wurden. Für die Gewährung eines Heizkessels ist allerdings Voraussetzung, dass ein Energieberater bei der Planung und Ausführung dabei ist, was sehr sinnvoll ist, denn wer das Haus nach und nach im Zuge mehrerer Einzelmaßnahmen modernisiert, sollte darauf achten, dass alle Schritte gut aufeinander abgestimmt sind. Nach dem Heizkesselaustausch würde sich durch eine Dämmmaßnahme der Heizenergiebedarf des Gebäudes verringern, dadurch wäre der gerade erst neu angeschaffte und auf den vorherigen Energiebedarf ausgelegte Heizkessel unter Umständen überdimensioniert. Die Energieberatung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle finanziell unterstützt.

Heizung betriebsbereit nach ein bis zwei Tagen

Viele Hausbesitzer scheuen nicht nur die Investionskosten für eine neue Heizung, sondern auch den Aufwand, der ein Austausch mit sich bringt, da sich das Gebäude für die Dauer des Austauschs weder beheizen lässt, noch warmes Wasser zur Verfügung steht. Verbraucher brauchen sich allerdings keine zu großen Sorgen machen, da der alte Kessel samt Rohren in binnen von zwei Tagen demontiert ist und die neue Heizung ihren Dienst tut. Bis die neue Heizung in Betrieb war dauerte es in einem Fall nur 9 Stunden.

Wie geht ein Heizkesselaustausch vonstatten?

Ganz zu Beginn wird der alte Heizkessel mit den Rohren demontiert und entfernt, allerdings sind manche Kelleraufgänge so eng, dass der alte Kessel dort nicht hindurch passt. Er muss dann vor Ort erst mal mit dem Schneidbrenner zerlegt werden, mit dem neuen Kessel werden in der Regel auch neue Heizungsrohre verlegt und isoliert. Ein Praxistest hat bewiesen, dass ein Gas-Brennwertkessel sich am besten eignet, für diesen müssen üblicherweise Kunststoffrohre im Schornstein sowie Abflussrohre für die Kesselkondensate verlegt werden. Es gab einen Fall, wo man einige Wände durchbrechen musste, allerdings sollte man so etwas mit dem Heizungsinstallateur zuvor abklären. Wenn ein neuer Gasanschluss gelegt wird, sollte dies von einem Gasversorger kontrolliert und bestätigt werden, der Schornsteinfeger muss nach Abschluss aller Arbeiten die neue Heizungsanlage abnehmen.

Nach Heizkesselaustausch hydraulischer Abgleich

Nach dem Heizkesseltausch sollte ebenso ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, der sicherstellt, dass jedem Heizkörper im Gebäude genau die Menge an warmen Wasser zugeführt wird. Im Schnitt liegen die Zusatzkosten dann zwischen 600 und 900 Euro, die investiert werden müssen, um staatliche Fördermittel zu bewilligen.

Neue Heizung, aber alter Energieträger

Die allermeisten Verbraucher raten zu einer Gasheizung im Neubau, Experten raten jedoch bei der Heizungsmodernisierung im Bestandsgebäude beim alten Energieträger zu bleiben. Ein Umstieg rechnet sich kaum, weil man zusätzliche Komponenten benötigt oder weil beim Umstieg auf Gas das Haus erst einmal an das Versorgernetz angeschlossen werden muss. Für größere Familien in Einfamilienhäusern würden sich Solarthermie-Anlagen bei guten örtlichen Bedingungen rechnen, womit sich im Jahr 300 bis 500 Liter Heizöl oder 300 bis 500 Kubikmeter Erdgas sparen ließen, so der Experte von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.