Richtig lüften in der kalten Jahreszeit

12
Dez

Es fällt schwer in den kalten Jahreszeiten die Fenster weit zu öffnen und frische Luft in die Wohnung zu lassen. Die Mieter und Eigentümer wollen Schimmel vermeiden und befürchten durch das Lüften einen hohen Wärmeverlust, somit hohe Energiekosten und ein ungemütliches Raumklima. Auch wenn es nur für kurze Zeit kalt wird, man darf auf das Lüften auch im Herbst und Winter niemals verzichten. Das Risiko, dass sich in den kalten Jahreszeiten Schimmel in der Wohnung bildet ist sehr hoch, so kann Kondensfeuchte an kalten Wänden zu einem anderen Problem werden. Man kann allerdings mit ein paar Tricks zwischen dem eigenen Wärmebedürfnis und ökonomischen Aspekten und dem Erfordernis zu lüften andererseits klug vermitteln.

Das Lüftungsverhalten anpassen

Man sollte das Lüften von Wohnräumen das gesamte Jahr über durchführen, je nach Jahreszeit sind beim Lüften allerdings Anpassungen notwendig. Die Verbraucherzentrale rät dazu, das wichtige Stoß- und Querlüften während der Heizperiode durchzuführen. Das kurze Kipplüften ist auch alternativ in der kalten Jahreszeit möglich, beide Varianten sollten allerdings wirklich nur für einen kurzen Zeitraum angewendet werden. Grundsätzlich ist das Kipplüften immer nur eine schlechte Möglichkeit, da man gekippte Fenster erfahrungsgemäß schnell vergisst – so kann viel Wärme entweichen und es besteht das Risiko, dass sich im Umkreis des Fenster Schimmel bilden kann. Beim Lüften im Winter ist es grundsätzlich wichtig, dass man den Heizkörper während des Lüftens komplett ausstellt und mehrmals am Tag lüftet. Mit dem regelmäßigen Lüften erzielt man im Winter schnell Erfolge, die man spüren kann, auch wenn dies nur wenige Minuten dauert und die Luft ist in der Wohnung nicht nur frisch, sondern auch trocken. Dieser Effekt ist im Herbst weniger stark ausgeprägt, da die feuchte Außenluft im Herbst zum noch häufigeren Lüften verleitet und zwar über den gesamten Tag verteilt. Bei Bedarf muss im Vergleich zum Winter dann auch die Dauer der Lüftung erhöht werden. Technische Geräte können dabei helfen herauszufinden, ob das Lüften jetzt gerade sinnvoll ist oder nicht. Der Regen kann kein Grund sein, warum man auf die Lüftung verzichtet, da die kalte Außenluft meistens immer noch trockener ist als die warme Innenluft – so urteilte der Deutsche Mieterbund.

Weitere Grundregeln, die man beim Lüften im Herbst und Winter beachten sollte besagen allgemein, dass Lüften durch sinnvolles Heizen ergänzt werden muss, dass nach dem Duschen sofort gelüftet werden muss und die Luft in Wohnräumen mit unterschiedlichen Wärmeverhältnissen durch geschlossene Türen getrennt werden muss. Hält man sich an die Grundregeln und entsteht trotzdem Schimmel, so liegt dies daran, weil das Gebäude aufgrund seines Alters Baumängel aufweist. Mieter und Eigentümer sollten den Verdacht unbedingt überprüfen, damit wieder ein gesundes Raumklima herstellt werden kann. Von den individuellen Umständen wie etwa der Wohnraumnutzung und der Bausubstanz hängt immer davon ab, wie häufig man im Winter und auch im Herbst genau lüftet. Man kann auch auf Hilfsmittel zurückgreifen, wenn man sich nicht auf das Gefühl und die allgemeinen Ratschläge verlassen möchte, beispielsweise Hygrometer, Feuchtigkeitsmessgeräte und Taupunktmessgeräte.

Hilfsmittel für richtiges Lüften

Hygrometer braucht man einfach, wenn man nicht sicher ist, wann, wie oft und wie lange man lüften sollte. Die Verbraucherzentrale empfiehlt diese kleinen Hilfsmittel, da diese die Luftfeuchtigkeit anzeigen, die niemals 60 Prozent in einem Raum dauerhaft übersteigen sollte. Wird dieser Wert erreicht oder überschritten, so sollte man das Fenster zum Stoßlüften öffnen. Hygrometer zeigen aber auch die Raumtemperatur an, so dass man die Hinweise erhält wie die Heizungseinstellungen vor und nach dem Lüften zu wählen sind. Es ist sehr sinnvoll, wenn man jeden Raum mit einem Hygrometer ausstattet, wobei sich die Geräte nur langsam anpassen und somit einem Wartezeiten erspart bleiben. Die Geräte bringt man am besten an einer Stelle an, die am feuchtesten ist. Besteht der Verdacht, dass Probleme bezüglich des Raumklimas nicht auf ein falsches Lüften zurückzuführen sind, kann man auch Feuchtigkeitsmessgeräte nehmen, die zum Beispiel einzelne Zimmerecken auf Feuchtigkeitsansammlungen überprüfen, bevor man den Schimmel sehen oder riechen kann. Ideal wäre es, wenn man den Taupunkt und die Wandtemperatur herausfinden kann, um zu erfahren ab welcher Temperatur Luftfeuchtigkeit an Wänden kondensiert und somit ein hohes Schimmelrisiko entstehen kann. Man kann also dann effektiv gegen die Gefahr vorbeugen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Kann man nicht sehr sorgfältig lüften oder sind die äußeren Umstände sehr kritisch, kann man auch auf eine Lüftungsanlage zurückgreifen, die das Lüften eigenständig übernimmt. Dies ist allerdings eine sehr teure Angelegenheit, falls die Anlage jedoch über eine Wärmerückgewinnung verfügt, braucht man sich keine Sorgen über zu hohe Energieverluste machen. Laut dem Umweltbundesamt verursachen Lüftungsanlagen einen hohen Aufwand der Wartung und Reinigung, auf den sich die Nutzer einstellen sollten.