Raumluft & Innenraumluft

04
Nov

Raumluft und Innenraumluft

InnenraumluftBei der vorgeschriebenen Umsetzung europäischer Richtlinien bezüglich der Raumluftqualität in nationales Recht, wurde vom deutschen Gesetzgeber der internationale Begriff für Raumluft „Indoor Air“ (Abkürzung: IDA) seltsamerweise als Innenraumluft übersetzt, was die Angelegenheit natürlich nur unnötig kompliziert macht, da der Begriff Innenraumluft ausschließlich in Verbindung mit der Raumluftqualität erscheint. Die Begriffe Innenraumluft und Raumluft haben also die gleiche Bedeutung, beide Bezeichnungen beschreiben die Luft in Räumen innerhalb privater Wohnhäuser oder gewerblicher bzw. öffentlicher Gebäude sowie die Luft im inneren von Kraftfahrzeugen und anderen Verkehrsmitteln.

Richtwerte für die Raumluftqualität

In Deutschland wurden in den 90er Jahren Richtwerte für die Raumluftqualität erlassen, Richtwert I und Richtwert II. Richtwert I (Abkürzung: RW I) ist die Konzentration eines Stoffs in der Raumluft, bei der auch bei lebenslanger Exposition des Stoffs keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen beim Menschen zu erwarten sind. Das gilt allerdings nur im Rahmen einer Einzelstoffbetrachtung und nach gegenwärtigem Erkenntnisstand. Eine Überschreitung diese Richtwerts ist mit einer hygienisch unerwünschten Belastung der Innenraumluft verbunden, die über das gewöhnliche Maß hinausgeht.
Der Richtwert II (Abkürzung: RW II) stellt die Konzentration eines Stoffs da, bei deren Erreichen oder Überschreiten ein unverzüglicher Handlungsbedarf besteht. Diese hohen Konzentration von Stoffen stellt eine gesundheitliche Gefährdung da, insbesondere für empfindliche Personen, die sich dauerhaft in den Räumlichkeiten aufhalten. Der Richtwert II stützt sich auf die derzeitigen toxikologischen und epidemiologischen Kenntnisse zur Wirkungsschwelle eines Stoffs, unter Einführung bestimmter Unsicherheitsfaktoren.
Der Richtwert II kann als Kurzzeitwert (Abkürzung: RW II K) oder Langzeitwert (Abkürzung: RW II L) definiert sein, abhängig von der Wirkungsweise des betrachteten Stoffs.