Der hydraulische Abgleich bezeichnet die richtige Abstimmung und Einstellung aller Bestandteile einer Heizung. Nur ein optimal eingestelltes System kann Energie effizient arbeiten. Die Heizkörper sind die Übergabestation der erzeugten Wärme an den Raum. Nur wenn alle Heizkörper in einem Haus optimal mit Wasser versorgt werden, können diese die gewünschte Wärmeleistung im Raum erbringen. Das bedeutet nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel. Der hydraulische Abgleich ist hier die exakte Lösung.

Woran merkt man, dass die Heizung einen hydraulischen Abgleich nötig hat?

Das merkt man, wenn sich die Heizkörper schlecht regeln lassen oder wenn diese Rauschen oder Pfeifen ertönen lassen. Ein weiteres Merkmal ist, dass einzelne Heizkörper sehr heiß werden, obwohl diese auf niedriger Stufe laufen, oder die Heizkörper werden lau warm, obwohl sie eigentlich aufgedreht sind. Das heißt im Klartext, dass sich pumpenferne Räume nur schwer beheizen lassen und Heizkörper im Dachgeschoss werden beispielsweise nicht ausreichend mit Warmwasser versorgt. Räume, die in der Nähe liegen, werden fast überbeheizt, was unnötig ist. Eine saubere Einstellung ermöglicht nur ein hydraulischer Abgleich, der vom Fachmann durchgeführt werden sollte. Die Kosten richten sich immer nach der Größe des Hauses, bei einem Einfamilienhaus fangen die Kosten ab 500 Euro an.

Wie geht dieser Abgleich vonstatten?

Die Druckverhältnisse müssen in den einzelnen Leitungen aufeinander abgestimmt werden. Die durchströmende Wassermenge des einzelnen Heizkörpers muss je nach Größe und Lage im Heizungsnetz begrenzt werden. Unter Berücksichtigung der Fließwiderstände in den Leitungssträngen muss die Pumpenleistung auf das gesamte Heizsystem abgestimmt werden. Die Einstellwerte werden vom Fachmann mit einer so genannten Rohrnetzberechnung für alle Heizkörperventile und andere Regelarmaturen ermittelt. Jedes Ventil muss vom Heizungsinstallateur nun anhand dieser Werte individuell justiert werden. Die störenden Strömungsgeräusche an den Thermostatventilen hören dank der optimierten Fließgeschwindigkeiten auf.

Können bei allen Heizungskörpern hydraulische Abgleiche durchgeführt werden?

Ein hydraulischer Abgleich ist nur machbar, wenn die Heizkörper Thermostatventile oder Rückenlaufverschraubungen haben, die beide einstellbar sind. In Altbauten existieren oftmals keine Thermostate am Heizkörper, weder noch voreinstellbare Ventile. Heizungsanlagen, die in den letzten 15 Jahren modernisiert wurden, beinhalten die entsprechenden Armaturen. Doch auch bei diesen ist eine Einstellung eher in den seltesten Fällen durchgeführt worden. Der Installateur kann heutzutage jedoch auf vielfältige Serviceleistungen der Heizkörper-Hersteller zurückgreifen. So gibt es beispielsweise Design-Heizkörper, bei denen das integrierte Ventil schon im Verkauf genau nach den berechneten Vorgaben des Installateurs eingestellt werden kann. So muss eine Einstellung nicht mehr direkt vor Ort erfolgen.

Wie viel Energie und Geld kann man bei dem hydraulischen Abgleich sparen?

Nur eine Anlage die eine hydraulische Abgeglichenheit und richtige Pumpen- und Regelungseinstellung bietet, kann energieffizient arbeiten. Bei einer Heizung ist es schließlich wichtig, dass sie effizient arbeitet. Der Heizenergieverbrauch sinkt dank der reduzierten Pumpenleistung und dank des Energiegehaltes im Wasser bis zu 10 %. Auch bei den Stromkosten für die Umwälzpumpe kann man sich bis zu 25 Prozent einsparen. Im Durchschnitt kann man damit rechnen bis zu 15 % Energie einzusparen. Der hydraulische Abgleich wirkt sich positiv auf die Beurteilung im Energieausweis aus. Bei der Beantragung von KfW-Förderung muss man einen Nachweis erbringen, dass der hydraulische Abgleich durchgeführt wurde, deswegen dringend erforderlich.