Betriebsmanager/in – Sanitär- und Heizungstechnik

14
Jul
Aufgaben und Tätigkeiten

Betriebsmanager der Fachrichtung Sanitär- und Heizungstechnik machen Angebote und Kostenvoranschläge fertig, übernehmen Aufträge und planen die dafür nötigen Arbeiten. Sie koordinieren Arbeitsschritte, überwachen die Einhaltung von Terminen und kontrollieren die Qualität geleisteter Arbeiten und beheben festgestellte Mängel. Mitarbeiterinnen werden von ihnen angeleitet. Sie wirken beim Einkauf, Disposition und Lagerung von Materialien und Maschinen mit und veranlassen auch Wartungs- und Reparaturarbeiten. Die Betriebsmanager führen Kalkulationen durch, stellen Rechnungen, überwachen Zahlungseingänge und Zahlungen und machen die Betriebsabrechnung fertig. Ebenfalls zentrale Themen sind Service, Kundenberatung bezüglich neuer energiesparender Heizungsmöglichkeiten. Sie überwachen sicherheitstechnische Voraussetzungen am Arbeitsplatz und sind auch für die betriebliche Aus- und Weiterbildung zuständig.

Arbeitsbereiche und Branchen

Die Betriebsmanager arbeiten hauptsächlich in Betrieben der Heizungs-und Lüftungstechnik, können aber auch im Einzel- und Großhandel von Sanitärwaren beschäftigt sein. Branchen können unter anderem Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen, Herstellen von Metalltanks und behältern, Herstellung von Heizkörpern und – kesseln für Zentralheizungen, Herstellung von Dampfkesseln, Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallation sein.

Arbeitsorte

Die Aufgaben werden in Büroräumen am Computer erledigt. Sie halten in Besprechungsräumen Präsentationen oder verhandeln auch mit Kunden und suchen diese direkt vor Ort auf, wenn sie im Kundendienst oder Vertrieb tätig sind. Die Betriebsmanager haben es in ständigen wechselnden Arbeitsorten zu tun, beispielsweise in Betrieben des Metallbaus und der Metallbearbeitung in Werkstätten, Werkhallen, Rohbauten oder auch auf Baustellen. Sie vertreten teilweise ihr Unternehmen auf Messen und halten sich je nach Tätigkeitsbereich in Lager- oder Verkaufsräumen auf.

Arbeitsgegenstände und Arbeitsunterlagen

Sie erledigen den Großteil der Aufträge am Computer und benötigen Textverarbeitungs- und Kalkulationsprogramme, um Berechnungen durchzuführen sowie Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Sie arbeiten weiterhin mit Formularen und Vordrucken sowie Gesetzestexten, Regelwerken und Tabellen. Mit Kunden, Auftraggebern und Lieferanten halten sie brieflichen Kontakt, korrespondieren aber auch per Fax und E-Mail. Statistiken und betriebswirtschaftliche Auswertungen gehören zu ihren Arbeitsunterlagen. Flyer, Broschüren oder Werbeschilder lassen sie anfertigen, um das Unternehmen in der Öffentlichkeit zu repräsentieren. Sie greifen zu Zangen, Metallsägen, Bohrmaschinen, Schweiß- und Lötgeräten um Auszubildende und Mitarbeiterinnen anzuleiten. Die Arbeitsergebnisse überprüfen Betriebsmanager mit Messzeugen wie Wasserwaagen und Druckmessgeräten.

Welche Arbeitsbedingungen müssen erfüllt werden?

Durch die vielfältigen Aufgaben müssen Betriebsmanager viel Flexiblität haben. Die Bereiche Planung, Kalkulation, Controlling, Mitarbeiterführung und Kundenbetreuung brauchen eine hohe Verantwortung, die die Manager tragen müssen. Sie stimmen sich mit Kollegen, Kolleginnen bzw. Vorgesetzten bei schwierigen Entscheidungen ab und planen anstehende Arbeiten mit Organisationstalent und steuern den Materialnachschub. Eine ausgeprägte Kommunikationsstärke ist ein Muss, um Mitarbeitern Arbeitsabläufe zu erklären, Kunden beraten zu können oder mit Materialzulieferern Lieferkonditionen auszuhandeln. Bei Lieferanten brauchen sie Verhandlungsgeschick und bei der Anleitung von Auszubildenden pädagogische Fähigkeiten. Wenn es um Kundenreklamationen dreht, verhalten sie sich stets kulant. Selbst für Beratung nehmen sie sich viel Zeit und sind auch gegenüber neuen technischen Entwicklungen in der Branche immer auf dem neusten Stand. Sorgfalt ist bei dieser Arbeit absolute Pflicht, um Kalkulationen fehlerfrei erstellen zu können. Betriebsmanager bleiben auch unter Zeidruck und den unterschiedlichen Anforderungen gegenüber Mitarbeitern, Kunden stets gerecht.

Verdienstmöglichkeiten

Das Einkommen ist immer von den jeweiligen Anforderungen abhängig, beispieslweise wie viel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit der Betriebsmanager mitbringen kann. Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen werden neben einer Grundvergütung gezahlt. Die Bruttogrundvergütung kann bei 3.289 – 3.603 Euro liegen.

Aus- und Weiterbildungsinhalte

Im 1. Jahr sind Weiterbildungsinhalte der Meisterstufe Berufs- und Arbeitspädagogik, Kalkulation, Lüftungs- und Trinkwassertechnik, Fachpraxis, Entwässerungstechnik, Gastechnik (nur bei Sanitärtechnik), Werkstoff- und Elektrotechnik.

Im 2. Jahr der Fachstufe sind Ausbildungsinhalte Sanitärtechnik, Heizungstechnik und Erstellen der Facharbeit. Kenntnisse wie berufsbezogenes Englisch, betriebliche Kommunikation, technische Mathematik, Rechnungswesen, Controlling, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Rechts- und Sozialwesen und Anlagenplanung werden hier weiter vertieft.

Nach dem 1. Jahr wird die Meisterprüfung für das Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk bei der Handwerkskammer abgelegt. Die Fachhochschulreife wird mit dem bestehen der Abschlussprüfung anerkannt. Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung ist, dass man in der Fachstufe die erforderlichen Einzelleistungen erbracht hat und spätestens vor Beginn des ersten Prüfungsabschnittes die Meisterprüfung vollständig und erfolgreich absolviert hat.

In den Prüfungsbereichen Betriebliche Kommunikation und Berufsbezogenes Englisch dauert die Prüfung 120 Minuten, in den anderen wie Rechnungswesen, Controlling, Sanitär und Heizungstechnik kann die Prüfungsdauer 240 Minuten maximal pro Fach betragen oder auch 600 Minuten.

Die mündliche Prüfung kann sich auf alle Fächer der Fachstufe beziehen und beträgt pro Fach maximal 20 Minuten. Es wird aber nicht mehr als ein Fach bei dieser Prüfung getestet.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung in der Akademie

Für die Aufnahme in die Akademie für Betriebsmanagement im Handwerk braucht man einen Berufsschulabschluss, eine Zulassung zur Meisterprüfung, sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine berufliche Tätigkeit (muss mindestens 2 Jahre ausgeführt worden sein).

Was muss ein Auszubildender mitbringen können?

Ein Auszubildender braucht ein gut durchschnittliches Leistungsvermögen, rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis, zeichnerische, organisatorische und kaufmännische Befähigung. Zudem muss sich der Auszubildende mündlich äußern können, was Arbeitsanweisungen, Führen von Gesprächen mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern angeht. Das Textverständnis von technischen Unterlagen und Fachbüchern sollte auch vorhanden sein. Ebenso wichtig ist das Ausdrucksvermögen und die Rechtschreibsicherheit.

Arbeits- und Sozialverhalten

Merkmale wie Leistungs- und Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, selbständige Arbeitsweise, Kritikfähigkeit, angemessene Umgangsformen sind wichtig, ebenso Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein- und bereitschaft. Betriebsmanager müssen flexibel, psychisch belastbar, kommunikativ, durchsetzungsfähig, führungskräftefähig, freundlich auftreten können, sowie Kunden- und servicetechnisch korrespondieren können.